Keyboard spielen mit Lernsystemen: Vor- und Nachteile

Angesichts der günstigen Preise für Keyboards und der integrierten Lernsysteme und Tutorials könnte man annehmen, dass das Klavierspiel auch ohne Musiklehrer möglich ist. Vorab ist schon mal zu sagen, dass kein noch so intelligentes Lernsystem einen Musiklehrer komplett ersetzen kann. Jedoch ist es interessant zu sehen, wie ausgeklügelt und intelligent die Lernsystem auf den Home-Keyboards mittlerweile sind. Lerne hier anhand einiger Beispiele die Funktionsweise einiger Keyboard Modelle kennen und mach dir selbst ein Bild.

Zunächst einmal: Wie lernt man Klavier spielen?

Als Anfänger sitzt man an einem großen Instrument und aller Anfang ist schwierig. Jede gespielte Taste erzeugt einen Klang, der den Raum beschallt. Das Klavier ist ein Instrument für leidenschaftlicher Musiker, die mal gern leise Töne spielen oder ein anderes Mal das Publikum in Wallung versetzen. Das Klavierspiel ist aber nichts, was man von heute auf morgen lernt. Es gibt im Internet nützliche Tutorials, wie man Klavier mit Noten spielt. Learning by doing ist mit einer hohen intrinsischen Motivation verbunden, bei der die Neugier geweckt wird.

Beim Klavierspiel lernst du nicht nur die Grundlagen in der Musiktheorie, sondern erfährst auch vom Musiklehrer, welche Körperhaltung am Klavier nötig ist, welche Sitzhöhe optimal ist und erfährst auch mehr über Anschlag der jeweiligen Finger auf den Tasten. Die Grundlagen müssen am Anfang sitzen. Denn mit der Technik und dem Aneignen der Musiktheorie folgen im Anschluss viele Jahre Übung, wo man kontinuierlich am Ball bleiben muss, damit die Musikstücke passen.

Wie lernt man Keyboard spielen?

Das Keyboard ist ein anderes Instrument als das Klavier. Die mechanische Konstruktion, bei der Hämmer auf die Saiten geschlagen werden, findet man bei Home-Keyboards für die eigenen vier Wände nicht. Die Töne werden über elektrische Signale erzeugt und ahmen den Klang eines Pianos nach. Um das Spielgefühl eines Klaviers zu imitieren, ist die Anschlagdynamik bei den Standardmodellen integriert. Ein leichter Tastenanschlag lässt den Ton leise erklingen. Ein größerer Druck erhöht die Lautstärke. Zusätzlich können mit den Effekten die Klangfarben variiert werden.

Das Keyboard steht auch in diesem Artikel im besonderen Fokus, weil es eine Fülle an Lernsystemen und Tutorials gibt, die man als Einsteiger kombinieren kann. Hier ist eine kleine Auswahl an Lernmöglichkeiten für den Einsteiger.

Keyboard spielen mit Leuchttasten

Leuchttasten sieht man bei größeren Keyboard Marken vor allem bei der Marke Casio mit den LK-Modellen. Je nach Modell gibt es Variationen bei den Lernsystemen. Aber das Prinzip ist für gewöhnlich nahezu identisch. Der Spieler kann sich vorab das gespielte Lied mit den beleuchten Tasten in Ruhe anhören und die Leuchttasten nachvollziehen. Oder er kann anhand eines integrieren Lernsystems die Stücke nachspielen. Dafür leuchten die Tasten auf und das System wartet, bis die richtigen Tasten gespielt werden. Bei vielen Casio Modellen lassen sich Songs auch in Abschnitte unterteilen und somit können die Teile gezielt eingeübt werden.

Keyboardspiel mit Leuchttasten kann für den Einstieg sehr praktisch sein. Doch es besteht auch das Risiko, dass man aus Bequemlichkeit das Notenlesen vernachlässigt und sich darauf verlässt, Stücke nur durch Nachspielen beleuchte er Tasten zu spielen.

Keyboard spielen mit integrierten Lernsystemen

Die meisten Keyboards im Einstiegspreissegment haben Lernsysteme integriert, um Anfängern den Einstieg so leicht wie möglich zu gestalten. Die bekannteste Marke unter den Keyboards ist Yamaha. Yamaha hat mit dem Yamaha Education Suite (kurz Y.E.S.) ein Lernkonzept entwickelt, das aufeinander aufbaut und den Spieler Schritt für Schritt in die Musik einführt. Für gewöhnlich sind die Funktionen Listening, Timing und Waiting wichtige Bestandteile des weltbekannten Lernsystems. Von Modell zu Modell gibt es aber auch Variationen. So haben einige Modelle der PSR-E Reihe auch Phrase-Repeat Funktionen, also Funktionen mit gesplitteten Parts bei den Songs. Hier können Anfängern jeden einzelnen Part einzeln lernen, bis sie sitzen.

Erleichtert wird das Lernen nur die eingebauten Displays, die die Notenlinien und gespielten Noten anzeigen. Bei Einstiegsmodellen wie etwa den PSR-E Modellen sind fast schon eine Selbstverständlichkeit. Bei Keyboards der Mittelklasse und Stage Pianos liegt der Schwerpunkt aber auf anderen Funktionalitäten. Dort geht man davon aus, dass der User schon etwas mehr Erfahrung aufbringt, weshalb Lernfunktionen in der Regel nicht vorzufinden sind.

Welches Lernprinzip strebst du an?

Egal welche Lernmethode man als Anfänger auch anstrebt: Letztendlich ist die Entscheidung für ein Lernsystem meist eine individuelle Entscheidung. Wer professionell Klavier und Keyboard spielen will, sollte sich mit mehr mit Musiktheorien und der entsprechenden Praxis beschäftigen. Wer nur nebenbei mal Lieder auf die Schnelle einübt, wird auch mit den Einstiegsgeräten seine Freude haben.