David Bowie

Der britische Sänger, Produzent, Musiker und Schauspieler David Bowie wurde 1947 als David Robert Jones geboren. 26 Studioalben und 140 Millionen verkaufte Tonträger ließen ihn zu einem der erfolgreichsten Rock- und Popmusiker seiner Zeit werden. Er starb im Januar 2016 in New York.

Eine Ikone der Popmusik

Bowies Weg zur Musik

In gesicherten Verhältnissen aufgewachsen legte Bowie schon als Kind viel Wert auf sein Äußeres. Das Verhältnis zu seinen Eltern war eher unterkühlt, doch sie förderten früh sein Interesse für die Musik. Moderne Beatmusik beeinflusste Bowie maßgeblich. Sein Vater schenkte ihm die Platte 'Tutti Frutti' von Little Richards und gab Bowie den Anstoß, bereits im Alter von 13 Jahren Konzerte im Londoner Unterhaltungsviertel Soho zu besuchen. Als Bowie 16 Jahre alt war, gründete er die Gruppe 'The Kon-Rads' und spielte Saxophon. Ein erstes Demo-Tape brachte jedoch keinen Erfolg und so verließ Bowie die Gruppe. Auch seine im Jahr 1964 aufgenommene erste eigene Single mit dem Titel 'Liza Jane' floppte und er wandte sich nach weiteren Bandprojekten wie den 'Manish Boys' und 'Lower Third' im Jahr 1967 der britischen Pantomimin Lindsay Kemp zu, um seiner Bühnenshow mehr Extravaganz zu verleihen. Seinen Künstlernamen 'Davy Jones' benannte er in Anlehnung an Jim Bowie in David Bowie um. Im selben Jahr veröffentlichte er sein Debütalbum und ließ sich dazu von Musicals, Folksongs und Balladen inspirieren. Weil auch dieses Album floppte, änderte er sein Konzept und produzierte zu Beginn des Jahres 1969 einen halbstündigen Promotion-Film mit dem Titel 'Love You Till Tuesday'. Seine von Stanley Kubricks '2001-Odyssee im Weltraum' Film inspirierte Weltraum-Ballade 'Space Oddity' gehörte ebenfalls dazu.

Bowies erste Erfolge

Das zweite Album erschien im November 1969 und hielt sich vier Wochen lang in den Top Ten der Charts in Großbritannien. Mit Marc Bolan nahm Bowie zu Beginn des Jahres 1970 die Songs 'The Prettiest Star und 'London By Ta Ta' auf. Ein weiteres Bühnenkonzept testete Bowie mit der Band 'The Hype', die er unter anderem mit dem Gitarristen Mick Ronson und John Cambridge am Schlagzeug gründete. Kostüme und Theaterelemente gaben ihm die Rolle als 'Rainbow Man'. Die im 1971 erschienene Single 'Holy Holy' blieb erfolglos. Ein drittes Album mit dem Titel 'The Man Who Sold The World' wurde vom Hard Rock inspiriert und behandelte Themen aus dem Buddhismus und der Mystik. Bowie betonte sein androgynes Image durch ein Kleid, das er auf dem Cover trug. Das Album 'Hunky Dory' folgte und der später durch die Band 'Yes' bekannt gewordene Keyboarder Rick Wakeman reihte sich ins Bandgefüge ein. Dieses Album wurde von der Plattenfirma RCA Records vertrieben. Im Jahr 1972 gelang Bowie dann der langersehnte, kommerzielle Durchbruch mit dem Album 'The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars'. Ein Jahr lang tourte er um die Welt. Skandale und Gerüchte über seine angebliche Homosexualität befeuerte Bowie durch spitze Kommentare, doch er konzentrierte sich stets weiter auf die Musik. Als Produzent förderte er auch andere Musiker und produzierte 1972 Lou Reeds zweites Soloalbum 'Transformer'. Für die Band 'Mott The Hoople' komponierte er den Song 'All The Young Dudes' und produzierte deren Debütalbum. Bowies eigenes Konzeptalbum 'Diamond Dogs' erschien im Jahr 1974 und basiert weitgehend auf George Orwells Dystopie '1984'.

Bowies und der Film

Weil er sich jedoch auf einer darauffolgenden Tour mit seinem Manager Tony DeFries zerstritt, verschuldete er sich hoch. Bowie zog nach New York und produzierte in den Sigma Sound Studios im Jahr 1975 das Album 'Young Americans'. Seine Musik nannte er ironisch 'Plastic Soul'. Ein Maßanzug betonte seinen Imagewechsel. Auch in die Filmwelt tauchte er ein und spielte die Hauptrolle in Nicolas Roegs Science-Fiction-Film 'Der Mann, der vom Himmel fiel'. Auch in Marlene Dietrichs letzten Film 'Schöner Gigolo, armer Gigolo' spielte Bowie die Hauptrolle. Seitder Mitte der 1970er Jahre spielte Bowie auch in Fernsehserien. 1983 spielte er neben Catherine Deneuve in dem Film 'Doterbart' einen britischen Fähnrich. Auch unter der Regie von Martin Scorsese übernahm er in dessen Film 'Die letzte Versuchung Christi' einen Kurzauftritt.

Bowie und Berlin

Nach der Isolar-Tour im Jahr 1976 zog Bowie zunächst in die Schweiz und dann nach West-Berlin. Im bayrischen Viertel unterzog er sich einem kalten Drogenentzug und stellte im Anschluss in den Berliner Hansa Studios sein Album 'Low' fertig, das den ersten Part seiner Berlin-Triologie übernahm. Deutsche Bands wie 'Kraftwerk', 'Cluster' und 'Tangerine Dream' beeinflussten Bowie und so wurde seine Single 'Sound And Vision' ein weltweiter Hit. Songfragmente und Instrumentalstücke geben diesem Album eine vielschichtige Dimension. Das Album 'Heroes' entstand ebenfalls in Berlin und wurde vom Gefühl des Expressionismus der 1920er Jahre inspiriert.

Der amerikanische Musiker Iggy Pop war mit Bowie nach Berlin gekommen und nahm mit ihm als neuer Nachbar Alben wie 'The Idiot' und 'Lust For Life' auf. Sie tourten mit Iggy Pop am Keyboard.
Als Hommage an die deutsch Hauptstadt veröffentlichte er an seinem 66. Geburtstag am 8. Januar 2013 die Single 'Where Are We Now'.

Bowie in den 1980ern und 1990ern

Das Kindermärchen 'Peter und der Wolf' gehört zu Bowies weiteren Projekten, das er mit dem Philadelphia Orchestra aufnahm. Auch die 1980er begannen für Bowie erfolgreich. Sein Album 'Scary Monsters (And Super Creepers)' schlug ein und auch sein Cameo-Auftritt in dem Film 'Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo' wurde bei einem Konzert in der Deutschlandhalle gezeigt. Mit der britischen Band 'Queen' nahm er im Jahr 1981 den Nummer-Eins-Hit 'Under Pressure' auf. Das Album 'Let's Dance' veröffentlichte er im Jahr 1983 für sein neues Label EMI und hielt sich mit der gleichnamigen Single wochenlang auf Platz Ein der US-Charts. Seine experimentelle Phase war vorbei. Bowie wurde eine Ikone der Popmusik. Es folgten die Alben 'Tonight' und 'Let Me Down', doch sie waren nicht erfolgreich. Zu Beginn der 1990er wurden 'Tin Machine II' und dessen Single 'You Belong In Rock'n'Roll' ebenfalls nur mit mäßigem Erfolg honoriert. Dennoch agierte Bowie mit vielen europäischen Bands und Künstlern, unter anderem der britischen Band 'Placebo' und 'Nine Inch Nails'. Einfachere Songstrukturen wurden nun zu seinem Songwriting-Werkzeug. Im Jahr 1996 wurde Bowie in die Rock and Roll of Fame aufgenommen. Seine Ernennung zum Commander of the Order of the British Empire wies er jedoch zurück.

Bowies Einfluss

Für zahlreiche Independent-, Punk- und New-Romantic-Musiker wurde Iggy ein starker Einfluss.  Als 'Thin White Duke' wurde er durch seinen Look bekannt und auch die Entwicklung des Glam Rock ist zum Großteil ihm zuzuschreiben. Sogar eine Spinnenart wurde mit dem Namen 'Spintharus davidbowiei' nach ihm benannt. Mick Jagger, John Lennon, Marianne Faithfull, Tina Turner, Frank Black und Bing Crosby waren weitere Musiker, mit denen Bowie zusammenarbeitete. Am 3. September 2003 wagte Bowie eine technische Innovation: Er ließ eine Live-Show per Satellit in europäische Kinos übertragen und führte sie im Breitbildformat mit DTS-5.1-Surround-Sound vor – ein Meilenstein in der Geschichte der Digitaltechnik. Die Anleihe 'Bowie Bonds' sicherte ihm Einnahmen von 287 seiner Songs und auch über seine Website konnte er durch besondere Aktionen finanzielle Erfolge verbuchen. Spezielle Mitglieder konnten Blogs anlegen und an Verlosungen teilnehmen.Die 'A Reality'-Tour wurde ab Oktober 2003 die längste Welttournee seiner Karriere, die er aufgrund eines Herzinfarktes jedoch abbrechen musste.

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Bildquelle: Photobra|Adam Bielawski / CC BY-SA (Ausschnitt)