Pink Floyd – legendär seit 1965

Pink Floyd prägte seit 1965 mit ihrem Psychedelic Rock 50 Jahre lang die Musikgeschichte. Sänger und Gitarrist Syd Barrett, Bassist Roger Waters, Keyborder Richard Wright und Schlagzeuger Nick Mason gehörten zu den Gründungsmitgliedern. David Gilmour stieg mit seinem legendären Gitarrensound im Jahr 1968 ein.


Update vom 6.10.2023: The Dark Side Of The Moon Redux

Roger Waters veröffentlicht heute seine Neuaufnahme des legendären Pink-Floyd-Albums "The Dark Side Of The Moon", das vor 50 Jahren erschien. "Dieses Album verdient eine Neuinterpretation", sagte Waters (80), der die Band Pink Floyd einst mitgegründet hatte, in einem Video auf seinem Youtube-Kanal. "Nicht um es zu verdrängen oder zu ersetzen, sondern um daran zu erinnern." Der Titel des neuen Albums lautet "The Dark Side Of The Moon Redux".

Im Gegensatz zum Original, wo er sich mit Gitarrist und Sänger David Gilmour abwechselte, ist Waters auf der Neuaufnahme überwiegend alleiniger Leadsänger, wobei er viele Passagen spricht oder flüstert. Begleitet wird er von Background-Sängerin Azniv Korkejian, auch bekannt als Bedouine, und einigen langjährigen musikalischen Weggefährten wie Joey Waronker (Schlagzeug), Gus Seyffert (Synthesizer) oder Jonathan Wilson (Gitarre). Seine Versionen der Klassiker "Money" und "Breathe" veröffentlichte Waters schon vorab.


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Der unverkennbare Stil von Pink Floyd

Einflüsse und Sound

Die britische Rockband ist durch Einflüsse des Progressive Rock, Blues, Jazz und auch den Genres der klassischen und Neuen Musik geprägt. Kraftwerk', 'Tangerine Dream', 'Yes' und die 'Foo Fighters' sind Bands, die sich von 'Pink Floyd' beeinflussen ließen. Weitere wichtige Live- und Studiomusiker waren Dick Parry am Saxophon, Snowy White an der Gitarre und am Bass und Durga und Lorelei McBroom am Backgroundgesang. 'Pink Floyd' setze mit ihre Technik der Instrumente Trends. Das Binson-Echorec-Effektgerät ermöglichte es der Band, analoge Samplings in Form von Tapeloops gezielt einzusetzen. Auch die Quadrofonie und der EMS-Synthie-AKS-Synthesizer gehörten zu ihrem Songwriting.

David Gilmour ließ sich vom Blues, Rock'n'Roll und der Folkmusik beeinflussen und spielte über Hiwatt-Verstärker und Marshall-Boxen auf Fender-Stratocaster- und Fender-Telecaster-Gitarren. Richard Wright spielte auf unterschiedlichen Orgeln und Synthesizern wie dem Minimoog. Er ließ sich von Beethoven, Bach und Komponisten der Romantik beeinflussen. Seine Spielweise mit erweiterten Akkorden ergänzte die einfachen Akkordfolgen von Roger Waters. Gilmours Gitarrenmelodien und die Klangteppiche von Richard Wright charakterisieren die Musik von 'Pink Floyd'. Wenige ungerade Takte, wie sie für Progressive Rock typisch sind, finden sich in den Songs von Pink Floyd wieder. Down- und Midtempo-Bereich und ein Wechselspiel von Akzentuierung zwischen Akkord und Grundton im Bass sind weitere Charakteristika für den Sound. Nick Mason spielt sein Schlagzeug dezent mit feinen Nuancen im Hintergrund und Gilmour und Waters teilen sich den Gesang mit jeweils einer Zweitstimme.

Die Anfänge

Auf dem Hills Road Sixth Form College und der Perse School in Cambridge lernten sich Syd Barrett, Roger Waters und David Gilmour kennen. Sie trafen sich in den Mittagspausen und gaben auch Straßenkonzerte. Als Barrett im Jahr 1963 nach London ging, gründete er die Band 'Joker's Wild'. Erfolglos tourte diese Band ab dem Jahr 1966 durch Spanien und Frankreich. Water gründete im Jahr 1964 in London an der Polytenchnischen Hochschule gemeinsam mit Nick Mason und Richard 'Rick' Wright die Coverband 'Sigma 6'. Blues- und Beatsongs gehörten zum Repertoire. Syd Barrett trat als Sänger und Gitarrist im Jahr 1965 der Band bei und gab ihr den Namen 'The Pink Floyd Sound'. Er ließ sich vom Vornamen seiner beiden Lieblings-Bluesmusiker Pink Anderson und Floyd Council inspirieren.

Zuvor wurde die Band ab dem Jahr 1966 die Hausband des Londoner Underground-Club 'UFO'. Das Interesse einiger Filmregisseure wurde geweckt und so erhielt die Band Aufträge zur Mitwirkung an Filmsoundtracks der Filme 'Zabriskie', Point' und 'More'. Ab 1968 nannte sich die Gruppe 'Pink Floyd'. Barrett legte die Richtung des psychedelischen Rock vor und beeinträchtige die Band durch seinen Drogenkonsum. So wurde David Gilmour als fünftes Mitglied in  der Gruppe aufgenommen und nahm nach einigen gemeinsame Auftritten Wrights Platz ein.

Die innovativen 1970er

Eine künstlerische Neuorientierung präsentierte das Album 'Atom Heart Mother' im Jahr 1970. Chöre, eine 13 minütige Soundcollage des Songs 'Alan's Psychedelic Breakfast' und weitere Innovationen wurden von der Band getestet. In den USA erhielt die Band mit dem Nachfolgealbum 'Meddle' zunächst keinen Erfolg, doch ihr Filmsoundtrack 'Obscured by Clouds' stieg in die amerikanischen Top 50 ein. Roger Waters wurde zu Beginn der 1970er zum Bandleader und primären Songwriter. Er beeinflusste das erste Konzeptalbum der Gruppe mit dem Titel 'The Dark Side Of The Moon' maßgeblich. Dieses Album hielt sich als neuer Rekord 740 Wochen lang in den amerikanischen Billboard-Charts. Auch das folgende Album 'Wish You Were Here' wurde ein weltweiter Erfolg. Der Ausstieg Barretts wurde auf diesem Album thematisiert. 1977 erschien das Album 'Animals' und präsentierte Kompositionen mit Songs, deren Länge zehn Minuten nicht unterschritten.

The Wall

Zwei Jahre später folgte mit 'The Wall' das wohl größte Projekt der Band. Zwischen den Bandmitgliedern gab es erheblichen Streit und besonders die Differenzen zwischen Glimour und Waters führten zu der Frage, wie die Zukunft der Band aussehen werde. Produzent Bob Erzin vermittelte zwischen den Musikern, doch Wright verließ im Herbst 1979 die Band. Waters verlieh dem Album autobiographische Züge, denn auch er litt unter dem Verlust des Kontaktes zur Realität und großer Einsamkeit. Eine Bühnenshow zeigte diese Entfremdung durch eine große Mauer, die zwischen Publikum und Band gebaut werden sollte. In der zweiten Hälfte der Show spielte die Band hinter der Mauer, während Clips auf ihre Vorderseite projiziert wurden. In Los Angeles, New York, London, Dortmund und in Berlin kurz nach dem Fall der Berliner Mauer im Jahr 1990 wurde diese Show aufgeführt. Ein Film entstand zuvor im Jahr 1982 unter der Regie von Alan Parker mit Bob Geldorf in der Hauptrolle.

Das Ende einer Band

Weitere Spannungen führten im Jahr 1985 dazu, dass Waters die Band für aufgelöst erklärte und einen Gerichtsstreit auslöste. Gilmour war zudem bereits mit seinem mäßig erfolgreichen Soloprojekt aktiv gewesen. Waters trennte sich von der Band und stieß erst wieder zur Entstehung des Projektes 'A Momentary Lapse Of Reason' als Gastmusiker hinzu. Dieses Album wurde ein großer Erfolg, sodass im September 1987 eine Welttournee gestartet wurde. Erst im Jahr 1992 war Wright durch die Veröffentlichung des Videos 'La Carrera Panamericana' volles Mitglied der Band.

Im Frühling des Jahres 1994 wurde das Album 'The Division Bell' veröffentlicht und demonstrierte die frühere Arbeitsweise der Band. Das Live-Album 'Pulse' entstand auf der Welttournee im Jahr 1995. Im darauffolgenden Jahr wurde 'Pink Floyd' in die 'Rock And Roll Hall Of Fame' aufgenommen. Weitere Releases und Veranstaltungen folgten, bis Syd Barrett im Alter von 60 Jahren am 7. Juli 2006 starb. Zwei Jahre später wurde die Band mit dem 'Polar Music Prize' ausgezeichnet. Im selben Jahr erlag Wright im Alter von 65 Jahren dem Krebs. Eine Pause entstand, bis sich die restlichen Mitglieder dazu entschieden, nicht mehr als 'Pink Floyd' gemeinsam aufzutreten. Konzert ein variabler Besetzung wurden dennoch gespielt.

Die Phasen

Mehrere Phasen sind in der Diskographie von 'Pink Floyd' zu erkennen. So beginnt die psychodelische Phase ab dem Jahr 1967 mit Hits wie 'See Emily Play' und 'Paintbox' und ließ sich von Einflüssen der 'Byrds' und 'The Beatles' inspirieren. Die Programmatische Phase zeichnet sich durch seinen ätherischen Klang aus und umfasst die Alben 'Atom Heart Mother', 'Meddle' und 'Obscured by Clouds' von den Jahren 1970 bis 1972. Es folgt die Klassische Phase, deren feines Melodiespiel auf den Alben 'The Dark Side Of The Moon', 'Wish You Were Here' und Animals' zu finden ist. Die Intellektuellen Phase kombiniert hardrockorientierte Songs mit Lyrics, die sich auf die damalige Zeit beziehen und politische Themen wie etwa den Kalten Krieg aufarbeiten. 'The Wall' und 'Final Cut' gehören zu dieser Episode.

Die letzte Folge der Phase bezieht sich auf die Zeit nach Waters und umfasst die Alben 'A Momentary lapse Of Reason', 'The Division Bell' und 'das weitgend instrumentale Album 'The Endless River' aus dem Jahr 2014. Kompilationen entstanden in Form von Panoramashows in Planetarien zu den Alben 'The Wall', 'Dark Side Of The Moon' und 'Wish You Were Here', in denen eine 360-Grad-Multimedia-Choregrafie mit Laser-Effekten und Nebenmaschinen vorgeführt wurde.


Pink Floyd - "The Dark Side of The Moon" PULSE Remastered


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Bildquelle: TimDuncan / CC BY Pink Floyd, Dark Side of the Moon, Earls Court (Ausschnitt)