Progressive Rock

Progressive Rock entstand Ende der 1960er Jahre in Großbritannien und entwickelte sich aus seinen stilistischen Vorläufern Psychedelic Rock, Klassische Musik, Elektronische Musik, Jazz, Folk und Weltmusik. Aus ihnen entwickelte sich nach der Hochphase des Progressive Rock Neo-Prog, Retro-Prog, New Prog und Progressive Metal. Pionierbands sind The Moody Blues, The Nice, Procol Harum, King Crimson, Emerson, Lake and Palmer, Yes, Genesis, Jethro Tull, Gentle Giant und Pink Floyd.

Rock mit Anspruch

Genretypische Instrumente

Bei der Kompositionsweise des Progressive Rock wird die abendländische Klassik einbezogen. Auch Einflüsse des Jazz bewirken die Besonderheit der 'fortschreitenden' Musik. Anders als im Pop- und gängigen Rockbereich wird ein Riff nicht ständig wiederholt, sondern umgekehrt oder anders abgewandelt. Eine Neudefinition der stilistischen und konzeptionellen Grenzen bestimmt dieses Rock-Genre. Genretypische Instrumente sind die E-Gitarre, Akustische Gitarre, Mellotron, Hammond-Orgel, Moog-Synthesizer, Clavinet, Klavier, E-Bass, Basspedal, Schlagzeug, Streichinstrumente und Blasinstrumente.

Charakteristische Merkmale

Lange Instrumentalteile und besondere Schlagzeugrhythmik gehören zu den charakteristischen, musikalischen Merkmalen des Progressive Rock. Texte über Utopie, Science-Fiction, historische Begebenheiten, Krieg und Religion schafften tiefere Dimensionen als die oberflächliche Popmusik. Neue Themen entstanden auch durch politische Umwälzungen und wurden zu Konzeptalben. Surrealismus, Harmonie und Virtuosität zeichnen den Progressive Rock außerdem aus. Polyrhythmik, Polymetrik und Modulationen zwischen teilweise ungewohnten Tonarten sind ein weiteres, charakteristisches Kriterium. Dissonante Intervalle wie große Septimen, Sekunden und der Tritonus wurden außerdem verwendet. Hymnen, sehr lange Kompositionen und lange Ausschweifungen sind im Progressive Rock sehr beliebt. So sind Doppelalben keine Seltenheit.

Phasen und Unterkategorien

Drei Phasen beschreiben die historische Entwicklung des Progressive Rock. In den 1960ern entstand er, in den 1970ern entwickelte er sich als klassische Phase und in den 1980ern als Neo-Prog. Unterschiedliche Stilarten, die sich im Progressive Rock wiederfindne, sind Artrock als anspruchsvolle Kunstmusik, der Canterbury Sound und Krautrock mit Jazz-Elementen, Space Rock mit psychedelischen Klangfarben, und Symphonic Rock mit zahlreichen klassischen Instrumenten, die einer Symphonie gleichen. Außerdem gibt es die Zappaeske Musik, die auf Perfektion einen hohen Wert legt. Zeuhl bezieht sich als eigenständiges Genre auf die Sprache Kobaïanisch. Des weiteren gibt es Neo-Prog, der sich als Renaissance der klassischen Progressive-Rockmusik versteht und auch Progressive Metal ist ein Untergenre. Erlegt auf verzerrte und wuchtige Rhythmusgitarren hohen Wert. Adult-oriented Rock ist melodischer als die anderen Unterkategorien und der RIO steht für Rock in Position. Kammer-Rockmusik und die klassische Avantgarde des 20. Jahrhunderts fließen hier mit ein. Der Retro-Prog bereitete zu Beginn der 1990er Jahre seine Vorbilder aus den 1970ern neu auf. Math-Rock konzentriert sich auf Riffe, Postrock auf atmosphärische Instrumentalstücke und New Artrock auf die Mischung zwischen Alternative und Post Rock. Der New Prog hat seine Wurzeln ebenfalls im Alternative Rock.

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